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Wenn die Schule den Schlaf raubt: Wie Schulstress das Wohlbefinden von Kindern beeinflusst

Der Großteil der Eltern von Schulkindern wird mir vermutlich zustimmen können:  Die Welt der Schule bringt jede Menge Herausforderungen mit sich und diese können häufig auch sehr unerwartet auftauchen.

 

Abgesehen von kleineren Herausforderungen wie das tägliche Hausaufgaben erledigen mit mehr oder weniger (un)motivierten Kids - von Schlafstörungen bis hin zu verschiedenen Stresssymptomen kann der Schulalltag für viele Kinder sogar zur wahren Belastungsprobe werden.

Vielleicht bemerken wir Eltern anfangs nur eine Unzufriedenheit oder schlechte Stimmung bei unseren Kindern. Doch wenn sich das Verhalten des Kindes ändert - es aggressiver wird, sich zurückzieht oder plötzlich traurig und teilnahmslos wirkt - sollten bei uns jedenfalls die Alarmglocken läuten.

 

Eine häufige Begleiterscheinung von Schulstress sind Schlafstörungen. Wenn das Kind sich vor dem Schulbesuch unwohl fühlt, Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen hat oder womöglich sogar Übelkeit verspürt, ist es an der Zeit, genauer hinzuschauen. Auch körperliche Reaktionen wie das Kauen an den Fingernägeln oder häufige Infektionen können auf eine übermäßige Belastung durch den Schulalltag hinweisen. Interessanterweise verschwinden viele dieser Symptome oft in den Ferien, was die Verbindung zwischen dem Schulstress und den gesundheitlichen Problemen schließlich zum Vorschein bringt.

 

Wir Eltern sollten sensibel für diese Anzeichen sein und aktiv darauf achten, wie sich unsere Kinder in der Schule fühlen. Offene Gespräche und eine unterstützende Umgebung können dabei helfen, den Schulstress besser zu bewältigen und das Wohlbefinden der Kinder zu verbessern. Es ist wichtig zu erkennen, dass die Auswirkungen von Schulstress nicht unterschätzt werden dürfen und wir möglichst früh handeln, wenn wir merken, dass etwas ganz und gar nicht "stimmt". 

 

Jedenfalls sollten wir uns Eines bewusst machen: Schulstress hat wenig mit dem Anspruch an hohe Leistungen zu tun. Ein Kind kann leidenschaftlich lernen und Bestnoten erzielen, ohne gestresst zu sein. Der wahre Stress entsteht, wenn das Kind sich als Versager fühlt und glaubt, dass negative Konsequenzen drohen, wenn es etwas nicht sofort begreift.

 

Vergleichen wir es mit Sport: Wenn etwas Spaß macht, geben wir unser Bestes. Doch wenn jemand jeden Fehler kritisiert oder sogar bestraft, vergeht einem schnell die Lust. Und nicht anders geht es unseren Kindern:  Manche sind gegen Leistungsdruck recht immun, während andere sensibel darauf reagieren - ganz unabhängig von ihren Noten. Burn-Out und Depression sind keine reinen Erwachsenenprobleme mehr, sondern betreffen auch immer häufiger Kinder.  Und Schulstress entsteht nicht nur in der Schule selbst. Die Angst, von Freunden getrennt zu werden oder als dumm dazustehen, ist ein Faktor. Aber oft kommt der größte Druck von uns Eltern selbst. Kommentare wie "Das kann doch nicht so schwer sein!" oder "Warum schaffst du das nicht wie dein Bruder?" setzen Kinder aber unter enormen Stress. Ironischerweise führen diese Maßnahmen, die - wie viele glauben - die Leistung steigern sollen, oft nur zu noch schlechteren Ergebnissen.

 

Wie können wir als Eltern also helfen? Statt Druck auszuüben, sollten wir unseren Kindern Unterstützung und Verständnis entgegenbringen. Offene Gespräche, Lob für den Versuch und Ermutigung, Fehler als Teil des Lernprozesses zu akzeptieren, können den Druck mindern und das Selbstvertrauen stärken.

 

Schulstress ist zwar eine Realität, die viele Kinder betrifft. Doch mit der richtigen Herangehensweise können wir als Eltern dazu beitragen, dass unsere Kinder nicht von diesem unsichtbaren Druck erdrückt werden.

 

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